Grundsätzlich bin ich ja voll deiner Meinung Mike1954 aber die Argumentationen sind zum Teil schon sehr hergeholt und konstruiert. Ich will hier gar kein Streit oder sowas aber kann das auch nicht einfach so stehen lassen.
Wer 95 ct für die kwh an der Säule zahlt hat entweder ne Firmenladekarte und dann ist es Ihm egal oder n ganz schlechten Ladetarif. Die Meisten verwenden doch den ENBW oder ADAC Tarif und laden für 51-59 ct/kwh.
Für diesen Preis hab ich auch schon im Ausland an DC Säulen oder in Deutschland an Fremd-AC Säulen geladen. In diesem Preis ist ja auch die Erstellung und Wartung der Ladeinfrastruktur enthalten. Da kann man dir den Strom nicht für 30 ct. geben.
Klar sind auf der anderen Seite 7ct sehr wenig und da würde ich dir und allen anderen auch mehr gönnen aber so ist das nunmal aktuell.
Ein Passat fährt laut Spritmonitor mit 6,18 Liter Diesel (Quelle). Vielleicht brauchst du weniger aber das kann man dann eben nicht verallgemeinern. Zum Teil brauchen die dann noch zusätzlich Adblue was auch nicht umsonst ist.
Du stellst hier auch einen Vergleich an zwischen der besten Disziplin des Verbrenners und der schlechtesten des EAutos. Mach den selben Vergleich mit dauernd Start/Stopp in der Stadt und du bekommst Ergebnisse welche genau das Gegenteil darstellen.
Der Durchschnittsverbrauch für alle EAutos liegt bei 18,54 kwh und so gut wie niemand fährt nur Autobahn.
Laut ADAC war der Dieselpreis im April 2024 bei 1,73 pro Liter was dann 10,69 € pro 100 km entspricht. Wenn ich die selbe Rechnung für EAutos mache komme ich auf 10,93 €. Dabei hab ich IMMER an öffentlicher Infrastruktur geladen.
Das heißt der Unterschied ist sehr klein und wenn du es dann schaffst ab und an z. B. an einer Regionalen Säule günstiger zu laden bist du sogar schon even bzw. günstiger. Rechne hier noch bis 2030 die jährlichen Steuern von im Schnitt 230 € für den Passat drauf und der Preis tut sich nix mehr (Quelle).
Der Porsche Cayenne kostet in genau EINER Variante 60 € KFZ Steuer im Jahr. Ein Fall herauszupicken und zu implizieren, dass das immer so wäre ist falsches Framing. Das gleiche Auto mit anderem Motor kann auch über 400 € kosten.
Ich find das auch nicht gut, wenn das so billig ist aber es ist nicht die Regel sondern die Ausnahme. (Quelle)
Zu der Routenplanung kann ich nicht viel sagen da ich hier natürlich die Strecke nicht habe. Aber auch die Routenplaner müssen erst "lernen". Die Navis (TomTom, Garmin, ...) oder später die Apps (Maps, ...) mussten das auch erst lernen. Die waren auch nicht ab Tag 1 perfekt.
Hier wird etwas verglichen was es seit Jahrzehnten gibt und woran gearbeitet wurde vs. eine Berechnung welche es erst seit 5 Jahren im größeren Stil gibt. Der Vergleich hinkt einfach.
Wenn ich mit ABetterRoutePlanner eine ähnliche Strecke plane und dabei nur an den für mich günstigen ENBW Säulen lade komme ich auf 547 km auch auf 3 Stopps aber jeder dauert mind. 14 Minuten (Link). Scheint so als ob das Tool welches du verwendet hast einfach nicht so gut ist.
Aber wie gesagt die Aussagen hierzu sind schwierig da ich deine Strecke nicht kenne.
Du kannst auch einfach auf die schönen Seiten blicken. Weniger Verschleißteile, keine teuren Ölwechsel mehr, Quantifizierbarkeit des Verschleiß im Akku -> Im Vergleich dazu hat man beim Verbrenner nie auch nur irgendeinen Anhaltspunkt wann der Motor aufgibt.
Der Akku als größte EAuto Schwachstelle ist einfach zu vermessen und auszulesen.
Zusatz:
Mindestens ein Punkt der Forderungen aus der Petition wurde auch schon umgesetzt.
Seit 13.04.2024 müssen alle neuen Ladepunkte auch ohne App und Ladekarte ein Bezahlsystem bieten.